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Rede des Vorsitzenden von Eritrea Demokratischen Volkspartei in Eritrea-Festival 2014

2014-08-26 11:02:25 Written by  Published in English Articles Read 21113 times

des Vorsitzenden der

Eritrean People's Democratic Party (EPDP)

Herr Mengesteab Asmerom

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich heiße Sie in Namen der EPDP zum Eritrea Festival 2014 in Frankfurt am Main herzlich Willkommen. Ich hoffe, dass wir gemeinsam ein fröhliches und

fruchtbares Fest erleben. In diesem Zusammenhang möchte ich auch das Vorbereitungskomitee des Festivals besonders im Namen der EPDP herzlich danken.

Seit unserem letzten Festival 2013 ist das Leben für die eritreische Bevölkerung in Eritrea noch schlimmer geworden. Die Grundbedürfnisse (Brot, Strom, Wasser etc.) sind zum Teil rar geworden. In der Hauptstadt Asmara gab es in den letzten Wochen kein Strom und keine Telefonverbindung. Die Entwicklung zeigt, wie es um unsere Bevölkerung in Eritrea bestellt ist. Hinzu kommt, dass die Grundnahrungsmittel teurerer werden und die Gesundheitsversorgung fast überhaupt nicht vorhanden ist.

Unsere Jugend wird unter dem Deckmantel „Militärdienst“ seit Jahren unterjocht und verrichtet Sklavenarbeit für die Machthaber. Aufgrund des menschenverachtenden politischen Systems, werden viele Jugendliche in die Flucht getrieben. Das Regime duldet kein Widerspruch. Viele Jugendliche unter ihnen nehmen den gefährlichen und kostspieligen Weg über das Meer und die Flucht in die Nachbarstaaten. Dabei werden viele Opfer von Menschen- und Organhandel, Opfer von Kidnapping, Opfer von Vergewaltigung und Opfer von Verstümmelungen. Solche schlimme Erfahrung hat das eritreische Volk in seiner Geschichte nie erlebt.

Die Tragödie von Lampedusa vom 3. Oktober 2013, wo rund 400 größtenteils aus Eritrea stammende Flüchtlinge vor der Küste der Insel ertranken, hat das Land schwer traumatisiert. Die Tragödie hat auch die internationale Weltgemeinschaft auf die politischen Probleme des Landes aufmerksam gemacht.

Das repressive System von Isaias Afewerki versucht mit allen Mitteln das Land abzuschotten und hat ein allgegenwärtiger Sicherheits- und Repressionsapparat aufgebaut. Die Einheitspartei (PFDJ) hat Eritrea längst in einem „Ein-Mann-Staat“ verwandet, in dem kein Widerspruch gegen Isaias Afewerki geduldet wird. Von diesem Regime ist kein Frieden, keine Demokratie, keine Gerechtigkeit und wirtschaftliche Entwicklung zu erwarten.

Daher liegt die Lösung in unseren Händen. Wie die vier katholischen Bischöfe von Eritrea in einem 36 Seiten Hirten-Brief zum Jahrestag der Unabhängigkeit 2014 unseres Landes mit dem Titel: „Wo ist dein Brüder?“ die politischen und die sozialen Lebensbedingungen in Eritrea stark kritisiert haben, sollten wir auch, wie die vier Bischöfe fragen: wo ist dein Brüder? wo ist deine Schwester? was macht unser Volk?

Unsere Partei, dieEritrean People's Democratic Party (EPDP), ist eine Partei, die auch fragt: Wo ist dein Brüder? Wo ist deine Schwester? Wo ist mein Volk? In diesem Zusammenhang haben wir Briefe und Berichte an regionalen und internationalen Organisationen und Institutionen geschrieben, um auf das Schicksal unseres Volks, der Flüchtlinge, der Opfer von Menschen- und Organhandel aufmerksam zu machen.

Im Jahre 2013 konnte unsere Partei wichtige diplomatische Ereignisse verbuchen. In diesem Jahr wurde unsere Partei bei der Internationalen Sozialisten als Mitglied mit Beobachterstatus aufgenommen. Auch bei der Gründung der Progressiven Allianz (Progressive Alliance), hat unsere Partei als Gründungsmitglied fungiert. Die Progressive Alliance ist eine neue Plattform der internationalen Zusammenarbeit von ca. 40 Sozialdemokratischen Parteien aus der ganzen Welt.

Die EPDP unterstützt aus politischer Überzeugung alle eritreischen Initiativen, die die unterschiedlichen Oppositionsbewegungen zusammenbündelt und gegen die Diktatur in Eritrea mobilisiert. Unbestritten ist, dass die eritreische politische Opposition besonders in der Diaspora wächst. Allerdings fehlt eine Plattform der Opposition, die zur Mobilisierung der Gesamtgesellschaft gegen das Regime fungiert. Die gegensätzlichen und unterschiedlichen Vorstellungen zwischen den verschiedenen Parteien und Gruppierungen beschränken und schwächen allerdings die Handlungsfähigkeit der Exil-Opposition.

Deshalb steht die Opposition vor der Herausforderung:

  1. In wieweit die jetzige Exil-Opposition eine politische Alternative für das Regime in Eritrea darstellt.
  2. Welche Lösungsmöglichkeiten kann die Opposition für die Flucht der Jugend und die damit verbundenen Problemen anbieten?
  3. Wie kann die politische Opposition innerhalb Eritreas mit der Exil-Opposition zusammenarbeiten?

Diese Herausforderungen und Fragen sollten heute in diesem Festival und in zukünftigen Veranstaltungen intensiv diskutiert werden.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Mengesteab Asmerom

9. August 2014

Last modified on Tuesday, 26 August 2014 13:43